Niederberger Julia

Poster Fokus Maturaarbeit 2020
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Titel der Maturaarbeit:
Männer heulen nicht. Konstruktion von Männlichkeit anhand einer Befragung von Jugendlichen.
 
Schule:
Gymnasium St. Klemens

Betreuer/-in:
Holl Esther

Kategorie:
Sozialwissenschaften

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Zusammenfassung:
Julia Niederberger untersuchte in ihrer Maturaarbeit Männlichkeitskonstruktionen Deutschschweizer Jugendlicher zwischen 12 und 15 Jahren. Die Autorin ermittelt anhand einer schriftlichen Online-Umfrage, welche geschlechtstypischen Eigenschaften die 282 untersuchten Jugendlichen mit dem sozialen Konstrukt der Männlichkeit assoziieren und wie ihre Typizitätseinschätzung zur Männlichkeit für vorgelegte Attribute ausfällt. Zudem sollten die Jugendlichen 10 Aussagen, welche Aspekten der «toxischen Männlichkeit» entsprachen, durch Zustimmung oder Ablehnung bewerten. 
Die Ergebnisse der quantitativen Auswertung zeigen teilweise geschlechtsstereotype Vorstellungen von Männlichkeit, welche bei den weiblichen Teilnehmenden stereotypischer ausfallen als bei den männlichen. Die Zustimmung zu Aussagen über das Konstrukt der toxischen Männlichkeit war eher tief, wobei sich die männlichen Jugendlichen eher mit dem Konzept der toxischen Männlichkeit einverstanden zeigten als die weiblichen. Julia Niederbergers Ergebnisse weisen nur im Ansatz auf eine Vorstellung von Männlichkeit hin, welche sich negativ auf die psychische Gesundheit der Männer auswirkt und in Gewaltbereitschaft und Aggression münden kann.

Würdigung:
Julia Niederbergers Maturaarbeit überzeugt durch eine sehr differenzierte theoretische Hinführung zum Thema und eine exzellente Verknüpfung zwischen Theorie und eigener Untersuchung. Julia Niederberger schafft die Wahrung einer wissenschaftlichen Haltung sowohl bei der Untersuchungsplanung als auch bei der sehr umfangreichen Datenauswertung und nicht zuletzt bei ihren Schlussfolgerungen.
Julia Niederberger wagt mit viel Fingerspitzengefühl einen Einblick in die Männlichkeitsvorstellungen «ihrer» Generation und spannt immer wieder den Bogen zu grossen Themen unserer Zeit wie Chancengleichheit zwischen Mann und Frau, hohe männliche Suizidraten und Gewaltbereitschaft. Die Sensibilisierung bezüglich «toxischer» Aspekte eines verbreiteten Männlichkeitsbildes, das sich sozial destruktiv auswirkt, weist eine sehr hohe gesellschaftspolitische Relevanz auf.

Auszeichnungen:

  • Beste Maturaarbeit in der Kategorie «Sozialwissenschaften» am Wettbewerb «Fokus Maturaarbeit» 2020
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