Habermacher Marisa
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Titel der Maturaarbeit:
Träume von blinden Menschen
Schule:
Kantonsschule Musegg Luzern
Betreuer/-in:
Bucher Karen-Lynn
Kategorie:
Geisteswissenschaften, Literatur, Linguistik
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Zusammenfassung:
Wie träumen blinde Menschen? Welche Sinne sind in den Träumen von blinden Menschen präsent? Macht es in Bezug auf die Träume einen Unterschied, ob eine Person von Geburt an blind ist oder erst im Laufe ihres Lebens erblindet ist?
Die meisten von uns wissen kaum etwas über Träume blinder Menschen, auch gibt es bisher wenig Forschung darüber. In einem zweistufigen methodischen Verfahren leitete Marisa H. zunächst ihre Versuchsteilnehmenden (nicht geburtsblinde und geburtsblinde Personen) an, mittels Traumtagebuch ihre Traumerinnerung zu verbessern und wies die Verbesserung mit einer quantitativen Erhebung nach, um darauf aufbauend in Gesprächen qualitative Aussagen zu Träumen der Versuchsteilnehmenden zu erhalten.
Nicht geburtsblinde Menschen träumen nicht zwingend vorwiegend mit den Sinnen, die sie im Wachleben am meisten brauchen (Hör- und Tastsinn), für Geburtsblinde trifft dies jedoch zu. Es gibt tatsächlich blinde Menschen, die Träume als Gelegenheit betrachten, wieder etwas zu sehen. Dies entsprach auch einer ihrer Thesen, die Marisa H. anfangs überhaupt neugierig auf das Thema machte.
Würdigung:
Marisas Arbeit überzeugt im methodischen Vorgehen wie auch in der sprachlichen Klarheit. Das Experiment zur Verbesserung der Traumerinnerung wird theoretisch durch Forschungsliteratur gestützt und methodisch durch einen «Vorher-/Nachher-Fragebogen» umgesetzt und kritisch reflektiert. Bei der Analyse der qualitativen Aussagen erläutert Marisa H. stets begründend und mit Rückbezug zum Theorieteil. Auf der Basis der eigenen Untersuchungsergebnisse im Vergleich zu bestehenden Forschungsergebnissen werden so alle Hypothesen sorgfältig überprüft. Klare Fazits heben die Beantwortung der einzelnen Fragestellungen hervor. Dabei gelingt Marisa H. die stringente Leserführung hervorragend.
Anzuerkennen ist ausserdem das persönliche Engagement hinter dieser Arbeit: Bemüht um eine wissenschaftlich fundierte Grundlage unterhielt Marisa H. einerseits einen direkten Austausch mit dem renommierten Traum- und Schlafforscher Prof. M. Schredl. Andererseits schuf Marisa H. erfolgreich die notwendige Vertrauensbasis zu ihren Versuchsteilnehmenden, um das Thema «Träume von blinden Menschen» für ihre Leserschaft zugänglich zu machen.