Fokus Maturaarbeit

Rauber Anne

Poster Fokus Maturaarbeit 2020
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Titel der Maturaarbeit:
Comparaison de "Les Belles Soeurs" de Michel Tremblay et de "La nef des sorcières" (collectif): image des femmes et contexte historique
 
Schule:
Kantonsschule Sursee

Betreuer/-in:
Thévenaz Modestin Clémence

Kategorie:
Geisteswissenschaften, Literatur, Linguistik

Poster:
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Zusammenfassung:
In ihrer Maturaarbeit vergleicht Anne Rauber zwei Theaterstücke aus dem Québec der 1960er- und 70er-Jahre, in denen nur Frauen auftreten: In Les Belles-Soeurs (1968) zeigt Michel Tremblay zum ersten Mal auf einer Theaterbühne die Gedankenwelt einer Gruppe von Frauen aus Montréal. La nef des sorcières (1976, sieben Autorinnen) besteht aus acht Monologen, in denen jeweils eine typisierte Frauengestalt ihre feministischen Forderungen stellt. Anne Rauber untersucht die Frauenbilder in beiden Stücken und stellt sie in ihren historischen Kontext. Dadurch gewinnt sie wichtige Einsichten in ein breites Spektrum an politischen und sozialen Veränderungen jener Zeit. Als Beispiel sei hier die Situation der Frauen auf dem Arbeitsmarkt genannt: In Les Belles-Soeurs sind die meisten Figuren Hausfrauen, die jüngeren unverheirateten Frauen arbeiten ausser Haus in unterqualifizierten Jobs. In La nef des sorcières werden z. B. die harten Arbeitsbedingungen einer Textilarbeiterin angesprochen, die von einem Leben als selbstbewusste ledige Frau träumt. Ausserdem thematisiert Anne Rauber auch die literarische Form der Stücke, in erster Linie den Gebrauch des Alltagsfranzösischen in der Provinz Québec (joual), das im Stück von Michel Tremblay zum ersten Mal überhaupt auf der Bühne Verwendung fand.

Würdigung:
In ihrer Maturaarbeit vermag Anne Rauber zu zeigen, dass sie über exzellente Kenntnisse der französischen Sprache verfügt. Dadurch war sie in der Lage, zwei sprachlich und inhaltlich anspruchsvolle Theaterstücke aus dem Québec der 1960-70er-Jahre zu vergleichen, die nur Frauen in Szene setzen. Ihre Arbeit erreicht eine für eine Maturaarbeit bemerkenswerte Tiefe, da Anne Rauber die beiden Werke auf verschiedenen Ebenen (zeitgeschichtlich, sprachlich, literarisch) vergleicht. Lobend zu erwähnen gilt es, dass sich Anne Rauber durch grosse Selbständigkeit, Zielstrebigkeit und Begeisterungsfähigkeit auszeichnet. Sie berührt eine Thematik – die Gleichstellung von Mann und Frau –, deren Aktualität trotz Fortschritten seit den 1970er-Jahren nicht unterstrichen zu werden braucht.

Auszeichnungen:

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