Stäger Hubert

Poster Fokus Maturaarbeit 2020
Vergrössern: Auf Vorschau klicken

Titel der Maturaarbeit:
Ermittlung des Rehbestandes (Capreolus capreolus) im Deckenhonigwald (Ruswil, LU) mit der indirekten Fang-Wiederfang-Methode
 
Schule:
Kantonsschule Willisau

Betreuer/-in:
Bruderer Lukas

Kategorie:
Naturwissenschaften

Poster:
Zum Lesen Poster herunterladen

Zusammenfassung:
Hubert Stäger hat eine Untersuchung durchgeführt, in welcher der Rehbestand des Deckenhonigwalds in Ruswil, einerseits durch Direktbeobachtungen, andererseits mittels 20 Fotofallen erhoben und die Ergebnisse beider Methoden verglichen wurden. Zur Sicherung der Ergebnisse konnte auf ein langjähriges Fotoinventar der Jagdgesellschaft Ruswil zurückgegriffen werden. Es konnte ein Bestand von 68 Rehen und ein Geiss-/Bockverhältnis von rund 60% zu 40% nachgewiesen werden. Es zeigte sich, dass bei Direktbeobachtungen der Geissanteil etwas überschätzt wird; mit der Fotofallen-Methode fällt der geschätzte Bockanteil etwas zu gross aus. Diese Erkenntnis kann für künftige Erhebungen bedeutungsvoll sein.
In einem zweiten Teil der Arbeit wurde der zeitliche Aufwand zur Auffindung von Rehkitzen vor der Ernte in Getreidefeldern und Wiesen ermittelt. Es wurde die Effizienz verglichen zwischen der Suche durch Personen zu Fuss und einer ferngesteuerten Wärmebild-Drohne. Die Drohnensuche, gemessen als Zeitaufwand pro gefundenes Rehkitz, war rund 6 mal effizienter, kann jedoch die Suche zu Fuss nur eingeschränkt ersetzen.

Würdigung:
Für die vorliegende Arbeit wurde ein bemerkenswert grosses Datenset erhoben, welches 84 h Direktbeobachtungen in den Monaten Januar bis April 2019 (Scheinwerfertaxation, Hochsitzbeobachtungen) beinhaltet. Zusätzlich wurden über 3000 Einzelbilder von 20 Wildtierkameras ausgewertet und mit dem Fotoinventar der Jagdgesellschaft Ruswil abgeglichen. 
Der damit ermöglichte, praktische Vergleich zweier Erhebungsmethoden für Rehbestände sorgt für eine hohe Glaubwürdigkeit der Ergebnisse und sichert die Verlässlichkeit beider angewandter Methoden. Datensets mit diesem Detaillierungsgrad dürften sehr rar und damit sogar für kantonale Naturschutz Fachstellen von Interesse sein.
Der Einsatz einer Wärmebild-Drohne zeigte deutlich, dass sich der Suchaufwand zur Auffindung von Rehkitzen in Feldern deutlich reduzieren lässt und liefert wertvolle Erfahrungswerte für andere Jagdgesellschaften.

Auszeichnungen: