Ineichen Manuel

Poster Fokus Maturaarbeit 2020
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Titel der Maturaarbeit:
Das chinesische Zimmer. Searles Versuch der Rettung der menschlichen Intelligenz und seine Kriterien
 
Schule:
Kantonsschule Reussbühl Luzern

Betreuer/-in:
Schaufelberger Christoph

Kategorie:
Geisteswissenschaften, Literatur, Linguistik

Poster:
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Zusammenfassung:
Manuel Ineichens Maturaarbeit setzt sich mit John R. Searles Gedankenexperiment, dem «chinesischen Zimmer», auseinander. Eine ausführliche Diskussion des Originaltextes des Gedankenexperimentes führte zum Schluss, dass für Searle die Intentionalität die Grenze der Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz darstellt. Intentionalität wird dabei als die die Fähigkeit der Gedanken, sich auf et-was zu beziehen, definiert. Die Unerreichbarkeit jener Bewusstseinseigenschaft verlor jedoch im weiteren Verlaufe der Erstellung der Arbeit an Glaubwürdigkeit; eine Untersuchung von Searles Argumentationsweise in von ihm aufgegriffenen Repliken zeigte mehrere Probleme im Aufbau des Gedankenexperimentes auf. Es stellte sich heraus, dass Searles Gedankenexperiment ein System beliebiger Komplexität einer Transformation in zwei Schritten unterzieht, welche sogar dem Menschen Intentionalität und Sprachverständnis absprechen kann. Diese Erkenntnis führte in Anbetracht moderner KI-Projekte zum Schluss, dass künstlichen Intelligenzen keinesfalls abgesprochen werden kann, in Zukunft Sprache verstehen zu können. Im letzten Teil der Arbeit untersuchte Manuel Ineichen die Konsequenzen dieser Feststellung und der daraus resultierenden Differenzierung zwischen menschlichem und künstlichem Bewusstsein.

Würdigung:
Manuel Ineichens Arbeit zeichnet sich durch eine ungewöhnlich scharfsinnige Analyse der philosophisch komplexen Debatte um die Stichhaltigkeit und Aussagekraft des Gedankenexperimentes «Das chinesische Zimmer» von John Searle aus. Manuel Ineichen hat diese Debatte mit ihren unterschiedlichen Repliken bis in die feinsten Verästelungen hinein mittels der englischen Originaltexte gründlich untersucht und eine eigene, sehr eigenständige Kritik an der Grundaussage dieses Gedankenexperimentes formuliert. Besonders die Pointe seiner Argumentation, dass eine entsprechende Erweiterung des Gedankenexperimentes auch dem menschlichen Geist Bewusstsein absprechen müsste, besticht durch ihre Einfachheit und Eleganz.
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