Jurkiewicz Ursula
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Titel der Maturaarbeit:
Das Selbst. Eine Serie von Selbstporträts inspiriert von Albrecht Dürer, Rembrandt van Rijn und Egon Schiele im Gegensatz zur Selbstdarstellung in der Selfie-Kultur
Schule:
Kantonsschule Reussbühl Luzern
Betreuer/-in:
Winiger Livia
Kategorie:
Bildende Künste
Poster:
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Zusammenfassung:
In dieser Arbeit wird das Genre des Selbstporträts theoretisch sowie praktisch untersucht, um zu ermitteln, ob das klassische Selbstporträt heute von dem Selfie oder einer abstrakten Art der Selbstdarstellung verdrängt werden kann. Der theoretische Teil beleuchtet die Geschichte der Selbstdarstellung und je einen Vertreter der Epochen der Renaissance, des Barocks und des Expressionismus. Repräsentiert werden die Epochen durch Albrecht Dürer, Rembrandt van Rijn und Egon Schiele. Im praktischen Teil wird die Selbstdarstellung erprobt. Das Produkt der Arbeit ist eine Serie von Selbstporträts, bestehend aus drei klassischen Selbstporträts im Format 100x70cm, einem Ausdruck eines Selfies im Format 100x70cm und einem Akrylgemälde im Format 150x130cm. Das Akrylgemälde stellt einen Versuch eines unkonventionellen Selbstporträts dar, das auch ohne eine figurative Abbildung in Form eines Fingerabdrucks als Selbstbildnis fungieren kann. Das Selfie verbindet die klassische mit der innovativen Selbstdarstellung, indem es einen Fingerabdruck, welcher wie ins Gesicht geschrieben, auf die Gestalt projiziert wird, abbildet und auch als Ausdruck vorliegt.
Würdigung:
Ursula analysiert ihre Fragestellung in einem Selbstversuch. In ihrer Serie stellt sie dabei traditionelle Portraits in herkömmlichen Techniken dem inszenierten Selfie entgegen. Der Einsatz der Mittel zeugt von einem hohen künstlerischen Verständnis der Aussagekraft von Materialien und Techniken. Ganz gezielt und bewusst werden diese gewählt, die Farbe reduziert, die Ergebnisse präsentiert und reflektiert.
Die Antworten zu ihrer Fragestellung findet Ursula über den Prozess. Dieser lässt sie die theoretisch gezogenen Schlüsse emotional erfahren: Die Auseinandersetzung mit sich selbst findet ihre Tiefe in der Zeit, im Wachstum, nicht in der Inszenierung und in der Beliebigkeit der Re-Produktion. In ihrer grossartigen Serie von Selbstportraits offenbart sich dem Betrachter/ der Betrachterin diese intensive Auseinandersetzung mit dem Selbst: Die Bilder sind sehr eindrücklich und nachhaltig berührend.