Brun Miruna

Zusammenfassung:
Die Arbeit von Miruna befasst sich mit der Technik des Fusionismus, bei der sich ein dreidimensionales Kunstwerk von verschiedenen Betrachtungswinkeln zu unterschiedlichen Bildern zusammenfügt. Mirunas Fusion beinhaltet drei Gestaltungsebenen, die sich alle auf den 1.Teil des Sicilianos von J.S.Bach (Sonate für Violine und Klavier in c-Moll, BWV 1017) beziehen, einem Duett von Geige und Klavier. Die Schichtungen von Mirunas Relief lassen eine Verwandlung zwischen einer Geige und einem Konzertflügel erkennen. Die linke Ansichtsseite zeigt eine schwarzweisse Fotografie zweier Musizierender mit Geige und Klavier. Die rechte Seite des Reliefs zeigt die farbige Umsetzung einer harmonischen Analyse und ihrer Übersetzung in eine synästhetische Bildsprache.
Für das technisch anspruchsvolle Zusammenfügen der Grundform und für das Aufspannen der Fotoleinwand wurde Miruna von David Pfugi und seinem Team unterstützt und erhielt Einblick in den Atelierbetrieb. Das Resultat ist ein sehr eigenständiges, ästhetisches Werk.

Würdigung:
Miruna ist es gelungen, ein vielschichtiges, durchdachtes und ästhetisch einzigartiges Werk zu schaffen, das sich am Fusionismus, einer zeitgenössischen, eher unbekannten Kunstrichtung aus der Schweiz orientiert. Ihr Werk zeigt eine Fusion von Geige und Klavier in den Formen des Reliefs, eine Fusion zwischen Musik und Malerei in der synästhetischen Auseinandersetzung mit dem Siciliano und eine Fusion zwischen Schwarzweissfotografie und Malerei. Erst in der Bewegung der Betrachtenden um das Werk herum, das Stück hörend, kann es in seiner Ganzheit erfasst werden. Ein spannendes und interaktives Kunstwerk.
Mirunas Produkt zeugt von grosser Sorgfalt, von einer anspruchsvollen und präzisen Suche nach gestalterischem Ausdruck in sehr unterschiedlichen Techniken.